Route 3 von 5 – Von Soncillo nach Arriondas: Die große kantabrische Reise zwischen Bergen, Tälern und unvergesslichen Aussichtspunkten.

Die dritte Etappe dieses Abenteuers durch die Picos de Europa und das Kantabrische Gebirge ist ohne Zweifel eine der spektakulärsten und umfassendsten der Route. Sie bietet atemberaubende Naturlandschaften, Bergstraßen, die zum ruhigen Fahren einladen, Dörfer, die den ländlichen Charakter Nordspaniens bewahren, und eine Abfolge von Aussichtspunkten, die die Reise in eine bewegende Naturgalerie verwandeln.

Diese Reise führt uns von Soncillo nach Arriondas und ist schwer zu beschreiben, ohne emotional zu werden. Schon beim Verlassen von Soncillo mit dem Ebro-Stausee zu unserer Linken nimmt die Reise eine besondere Note an. Die frische Morgenluft, die Spiegelung des ruhigen Wassers und der Berghorizont kündigen eine Route voller Kontraste und Schönheit an. Hier verschmilzt wilde Natur mit der Gastfreundschaft der Pasiego-Dörfer, und jeder Kilometer wird zu einem Erlebnis für alle Sinne.

Von Soncillo ins Herz von Pasiego
Wir machen uns auf den Weg nach Puerto de la Magdalena, einem dieser natürlichen Tore, die Gemeinden und Landschaften verbinden.
Hier lassen wir Kastilien und León hinter uns und betreten Kantabrien,
Und wir tun dies auf die bestmögliche Art und Weise: durch sanfte Berge und großzügige Kurven, die uns bereits einen Teil der kantabrischen Persönlichkeit zeigen.

Von dort aus fahren wir in Richtung des Naturparks Collada del Asón, einem Naturschutzgebiet, in dem die Vegetation uns auf Schritt und Tritt zu umarmen scheint. Wir passieren Puerto de Alisas, wo sich das Grün in alle Richtungen ausbreitet, und fahren hinunter nach La Cavada und Liérganes, zwei malerischen Dörfern. Liérganes mit seiner traditionellen Architektur und der Legende vom Fischmann erinnert uns daran, dass in diesem Land Geschichte und Natur stets Hand in Hand gehen.

Die Route führt uns weiter am Fluss Miera entlang, der uns nach La Pedrosa und von dort nach Selaya, dem Herzen der Pasiego-Täler, begleitet. Hier machen wir einen obligatorischen Halt. Nicht nur, um uns die Beine zu vertreten, sondern auch, um die lokale Küche zu genießen: Quesadas, Sobaos und eine traditionelle Küche, die jedem Reisenden neue Energie verleiht. Selaya ist einer jener Orte, an denen die Zeit stillzustehen scheint. Seine Straßen, Berge und Menschen geben einem das Gefühl, zu Hause zu sein.


Die Aussichtspunkte.

Mit gesättigtem Magen und gestärkter Seele setzten wir unsere Reise zum Aussichtspunkt La Braguía fort. Was diese Route auszeichnet, ist die Abfolge der Aussichtspunkte, die einen ständigen Blick auf das uns umgebende Naturschauspiel bieten. In La Braguía lohnt es sich, anzuhalten, tief durchzuatmen und sich von der scheinbar endlosen Vegetation verzaubern zu lassen.
Die Straße führt hinauf zum Puerto de la Braguía, von dort aus fahren wir auf der N-623 nach Puerto del Escudo, einem weiteren legendären Pass dieser Bergkette. Dort weht der Wind stark, und der Horizont öffnet sich zu einem Panorama, das wie aus einem Gemälde wirkt. Wir sehen den Ebro-Stausee erneut, diesmal aus einer anderen Perspektive, und umfahren ihn auf der CA-171, einer Straße, die ein verstecktes Juwel zwischen Bergen, Kiefern und Stille ist.

Reinosa, Espinilla und der Balkon zum Himmel.

In Reinosa, einer der wichtigsten Städte der Region, ändert sich die Landschaft leicht, ohne jedoch an Faszination zu verlieren. Von hier aus fahren wir Richtung Espinilla und beginnen den Aufstieg entlang der CA-280 zu einem der magischsten Orte des Tages: dem Balcón de La Cardosa. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen wahren natürlichen Balkon, von dem aus man kilometerlange, hügelige Berge mit je nach Tageszeit wechselndem Licht betrachten kann.
Der Aussichtspunkt La Cardosa bietet nicht nur Ausblicke, sondern auch Ruhe. Hier kann man einen Moment verweilen, das Auto stehen lassen und einfach nur beobachten. Hier versteht man, warum das Kantabrische Gebirge eine so große Anziehungskraft ausübt, dass es jeden, der es entdeckt, in seinen Bann zieht.

Zu den hängenden Dörfern und dem tiefen Asturien
Wir folgen derselben Straße weiter bis nach Valle, wo die Landschaft rauer und kontrastreicher wird. Kurz darauf erreichen wir den Mirador de la Asomada del Ribero, einen weiteren Ort, der wie geschaffen für Fotoliebhaber zu sein scheint. Von hier aus erblickt man wie eine riesige Weihnachtskrippe Städte wie Carmona und San Pedro, eingebettet in die Berge, umgeben von Wiesen und durchzogen von kleinen, kurvenreichen Straßen.

Ab hier erreicht die Reise ihren Höhepunkt, doch noch steht uns eine der unvergesslichsten Strecken bevor: der Aufstieg zur Collada de Hoz, einem Gebirgspass, der durch eine nahezu unberührte Landschaft führt, wo Kühe frei grasen und Dörfer an den Hängen zu kleben scheinen. Der Abstieg nach Panes ist sanft und einhüllend, als würde sich der Berg selbst langsam von uns verabschieden.

In Panes angekommen, nehmen wir die Straße nach Cangas de Onís, heute in Asturien. Dort machen wir einen kurzen Halt, um das ungewöhnliche „Steinmotorrad“ zu besichtigen, eine eigentümliche Skulptur, die zu einem Symbol und einer Anekdote für alle geworden ist, die auf zwei Rädern oder mit dem Auto unterwegs sind.

Ankunft in Arriondas: ein Reiseziel mit Seele
Und so erreichten wir nach und nach unser Tagesziel: Arriondas. Hier erwartete uns nach einem intensiven, aber wundervollen Tag eine wohlverdiente Pause. Ein kleines Städtchen voller Charme, dessen Straßen der Fluss Sella mit Leben und Frische erfüllt und wo die Ruhe der perfekte Begleiter zum Tagesausklang ist.
Wir checkten in unserem Hotel ein, körperlich müde, innerlich aber erfrischt. Diese Etappe war viel mehr als nur ein Roadtrip: Es war eine emotionale Reise, eine Abfolge von Landschaften, die in Erinnerung und Herz bleiben werden. Sie bot alles: Natur, Spannung, Kultur, Gastronomie und ein Gefühl von Freiheit, das man nur in den Bergen erleben kann.