Am dritten Tag fahren wir von Koutsounari nach Agia Galini. Die Strecke ist etwa 205 Kilometer lang, und es gibt kaum gerade Asphaltabschnitte; die Straße schlängelt sich durch die wunderschöne, raue Landschaft. Unterwegs gibt es mehrere Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Ihr erster Besuch könnte im Museum in Hierapetra stattfinden. Dieses Museum beherbergt die archäologische Sammlung von Hierapetra, die Ende des 19. Jahrhunderts während der türkischen Besatzung Kretas entstand und zuvor in verschiedenen Gebäuden untergebracht war. Sie befindet sich heute im Gebäude der ehemaligen osmanischen Handelsschule. Die Sammlung umfasst:
• Minoische Kunst: bemalte Sarkophage, Lampen, Keramik aus der späten minoischen III-Zeit (1400-1200 v. Chr.), hauptsächlich Steigbügelkrüge und Krater.
• Geometrische Figuren und Keramik (9.-8. Jahrhundert v. Chr.).
Archaische Kunst: Statuetten und Reliefplatten aus dem späten 7. und 6. Jahrhundert v. Chr.
• Klassische und hellenistische Keramik und Figuren vom Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr.
• Römische Reliefs und Statuen.
• Grab- und Motivinschriften aus der griechischen und römischen Antike.
• Tonsarkophag, der in einem hufeisenförmigen Felsengrab in der Gegend von Episkope in Hierapetra gefunden wurde und aus der Zeit von 1450-1400 v. Chr. stammt.

Wir fahren auf einer malerischen, schmalen Landstraße in Richtung Berge. Am Staudamm und dem künstlichen Bramiana-See können Sie für ein Foto anhalten. Dieser Stausee wurde 1986 nahe des Dorfes Bramiana angelegt, um die 30.000 Gewächshäuser rund um Ierapetra mit Wasser zu versorgen. Er liegt 5 km nordwestlich der Stadt an der Straße zwischen Ierapetra und dem Dorf Kalamafka. Der See erstreckt sich über eine Fläche von 1.050 Hektar und fasst 15 Millionen Kubikmeter Wasser. Damit ist er nach dem Potami-Staudamm in Amari das zweitgrößte Feuchtgebiet Südgriechenlands. Die beste Reisezeit ist der frühe Frühling, wenn der Wasserstand am höchsten ist. Im Sommer sinkt der Wasserstand, und manchmal sind die Ruinen der Kirche des Propheten Elias auf dem Grund des Sees zu sehen.

Unsere Reise nach Kalamafka geht weiter. Die Straße schlängelt sich durch die Berge und ist voller Kurven, mit gelegentlichen Haarnadelkurven. Der Asphalt ist gut, aber die Straße ist schmal, also achten Sie auf den Gegenverkehr. Unterwegs können Sie die wunderschöne Aussicht genießen.

Kurz vor Kalamafka kann man rechts abbiegen und einen kurzen Stopp am Aussichtspunkt „Das Heilige Kreuz Timios Stavros“ einlegen.

Wir durchfahren das Dorf Kalamafka, bevor wir wieder Richtung Süden fahren – erneut mit wunderschönen Panoramen. Unterwegs können Sie die Sarakinas-Schlucht besuchen. Diese beeindruckende Schlucht ist etwa 1,5 km lang und zwischen 3 und 10 Metern breit, an einigen Stellen reicht sie bis zum See. Die Felswände erreichen eine Höhe von etwa 150 Metern. Der Fluss Kriopotamos fließt durch die Schlucht und führt dank feuchter Winter und trockener Sommer das ganze Jahr über unterschiedlich viel Wasser.

Wir machen Mittagspause im griechischen Restaurant Diavatis. Anschließend fahren wir bergab zur Küste. Unterwegs können Sie erneut die wunderschönen Panoramen genießen, und es gibt immer wieder Stellen, an denen Sie sicher anhalten und Fotos machen können.

Anschließend fahren wir entlang der Küste von Keratokambos nach Archanes. Entlang dieser Straße gibt es mehrere kleine Strände, falls Sie eine Pause einlegen möchten.

Wir fahren auf einer wunderschönen, kurvenreichen Straße mit zahlreichen Haarnadelkurven den Berg Asphandilia entlang. Anschließend besuchen wir die Ruinen des Palastes von Phaistos, der Anfang des 20. Jahrhunderts vom italienischen Archäologen Halbherr ausgegraben wurde. Die frühesten Siedlungen an diesem Ort, der in der Nähe des Flusses Yeropotamos liegt – einem der wenigen ganzjährig wasserführenden Flüsse Kretas –, datieren in die Jungsteinzeit (ca. 4000 v. Chr.). Wahrscheinlich waren während der frühminoischen Zeit kleine Siedlungen über den Hügel verstreut, auf dem später der Palast stand. Dunkel-auf-hell-Keramik (Agios-Onouphrios-Ware) wurde in den vorpalastzeitlichen Schichten des Hügels gefunden, jedoch keine Vasiliki-Ware aus der frühminoischen Periode II.

Der Alte Palast wurde zu Beginn des zweiten Jahrtausends v. Chr., der sogenannten Protopalatialzeit (ca. 1900–1700 v. Chr.), an diesem Ort errichtet. Der Bau erforderte enorme Anstrengungen. Zunächst wurden drei riesige Terrassen eingeebnet. Anschließend wurde der Palast auf zwei dieser Terrassen erbaut: der Theaterterrasse und der Unteren Terrasse.

Anschließend fahren wir über die Stadt Tympaki auf einer wunderschönen, kurvenreichen Straße durch die Berge zum Endpunkt dieses schönen Tages, dem Campingplatz "No Problem" im malerischen Küstenort Agia Galini.

Diese Route verdient 5***** Sterne, denn sie bietet wunderschöne Straßen, atemberaubende Ausblicke und Sehenswürdigkeiten entlang des Weges.