Trans-Canada-Highway, Etappe 9: Moose Jaw nach Regina

Nach zwei Tagen endloser, gerader Straßen fühlt sich dieser Morgen ganz anders an. Der Himmel über Moose Jaw ist klar, und vor uns liegen nur noch 70 Kilometer bis Regina – kurz, aber voller Versprechen. Heute geht es nicht darum, Kilometer zu sammeln, sondern darum, Kunst, Kultur und Natur zu entdecken.

Die Straße nach Regina schlängelt sich sanft durch die Landschaft von Saskatchewan. Endlich sehen wir wieder Kurven, grüne Felder und glitzernde Seen. Es ist, als ob die Prärie uns eine Atempause gönnt.

In Regina beginnt unsere Reise in die Kunstwelt in der MacKenzie Art Gallery. Hier erwarten uns über 5.000 Werke aus 5.000 Jahren kanadischer Geschichte. Von zeitgenössischer Kunst bis hin zu jahrhundertealten Kreationen – jeder Raum erzählt eine Geschichte.

Ein Stück weiter liegt das Royal Saskatchewan Museum, das erste Provinzmuseum in den Prärieprovinzen. Wir schlendern an naturkundlichen Exponaten vorbei und erfahren mehr über den Felsen mit dem eingemeißelten Gesicht, der 1905 entdeckt wurde – ein kleines Detail, das eine größere Geschichte auslöste.

Für einen Moment der Ruhe fahren wir zum Wascana Waterfowl Park. Über 70 Picknickplätze, Spielplätze und Teiche machen ihn zum perfekten Ort, um der Stadt zu entfliehen. Wir beobachten die Enten, wie sie anmutig durchs Wasser gleiten, und atmen tief durch – Saskatchewan von seiner schönsten Seite.

Dann wird es Zeit für etwas Interaktives: das Saskatchewan Science Centre. Untergebracht in einem ehemaligen Kraftwerk, fühlt sich dieses Museum wie ein Spielplatz für neugierige Köpfe an. Wir experimentieren, entdecken und lachen – Wissenschaft hat noch nie so viel Spaß gemacht.

Nachdem wir Kultur und Geschichte aufgesogen haben, verlassen wir Regina und fahren auf einer Rundreise durch den Norden. Die Straße führt vorbei an Wiesen, Wäldern und Seen, und immer wieder passieren wir Dörfer, in denen wir eine Pause einlegen. Einige Abschnitte sind unbefestigt, aber gut befahrbar und verleihen der ansonsten friedlichen Fahrt einen Hauch von Abenteuer.
Über Qu'Appelle kehren wir nach Regina zurück, wo wir übernachten. Die Stadt bietet unzählige Möglichkeiten: Restaurants, Parks und Museen. Wenn Sie Zeit haben, können Sie gerne eine Nacht länger bleiben; Regina hat es verdient.

Diese Etappe vergebe ich drei Sterne. Nicht wegen der Strecke an sich, sondern wegen der gelungenen Mischung aus Kunst, Natur und Wissenschaft, die Regina bietet. Morgen beginnt ein neues Kapitel – hoffentlich mit weiteren Überraschungen.