Diese kurze Strecke von ca. 154 km ist eine unterhaltsame und interessante Aktivität, die Sie kurzzeitig über die Grenze der Eifel zu Rheinland-Pfalz führt. Man verlässt also die Eifel und fährt in einen anderen Landkreis, schon allein um die schönen kurvigen Straßen zu genießen. Die Route ist absolut für jeden geeignet und birgt eigentlich keine technischen Überraschungen. Und trotzdem macht es super viel Spaß!

Bald nach dem Start passieren Sie den Laacher See, von dem Sie aufgrund der Vegetation jedoch möglicherweise nicht viel sehen werden. Allerdings merkt man an der rasanten Abfahrt, dass man sich schnell dem Rheintal nähert.

In der Nähe von Andernach, einer der ältesten Städte Deutschlands, treffen wir auf den Rhein.

Andernach selbst wurde bereits im Jahr 12 v. Chr. von den Römern auf den Fundamenten eines alten keltischen Dorfes gegründet. Wenn Sie möchten, gibt es in Andernach einiges Schönes zu sehen …

Eine der Attraktionen aus der alten industriellen Vergangenheit ist der „Alte Kran“ von Andernach, ein steinerner Laufbandturmkran aus dem 16. Jahrhundert mit einem Durchmesser von 8,8 und einer Höhe von 9,4 Metern. Der Kran befindet sich etwas außerhalb der Stadt, nahe dem Ufer des alten Hafens, wo er einen noch älteren schwimmenden Laufbandkran aus Holz aus dem 14. Jahrhundert ersetzte.
Es war 350 Jahre lang in Betrieb, von 1561 bis 1911. Es brauchte zwei bis vier Männer, um die Kranspitze mithilfe eines riesigen Hebels zu drehen, der am vertikalen hölzernen Kranbalken befestigt war, und vier weitere (die Laufbandmänner…) auf riesigen hölzernen Doppellaufbändern mit einem Durchmesser von mehr als 4,3 Metern.
Diese Männer waren für das Heben und Senken von Fracht verantwortlich, hauptsächlich von Mühlsteinen, Torfblöcken und Weinfässern. Dieser Laufbandkran mit Steinmauern (die meisten Kräne hatten ein Holzgehäuse) ist eines der wenigen in Europa erhaltenen Exemplare seiner Art.

Die andere lokale Attraktion ist der Andernacher Geysir.

Dabei handelt es sich um einen sogenannten Kaltwasser-Geysir und der von Andernach ist sogar der höchste der Welt.

Das Prinzip des Kaltwasser-Geysirs ist wie folgt…

CO2, das aus dem Magma tief am Grund der Eifel entsteht, kriecht durch allerlei Spalten, Risse und Löcher im Vulkangestein ins Grundwasser und löst sich darin auf. Jeder Kaltwasser-Geysir erfordert im Gegensatz zu Heißwasser-Geysiren ein Bohrloch. Die Andernacher Bohrung ist 350 Meter tief und hat einen Durchmesser von knapp 15 cm.
Wenn wenig Wasser im Brunnen ist, ist der Druck im Wasser niedrig und es passiert wenig. Das Gas entweicht leicht aus dem Wasser, steigt auf und bleibt über dem Brunnen.

Wenn sich der Brunnen jedoch füllt, steigt der Wasserdruck in 350 Metern Tiefe auf 35 bar. Dieser hohe Druck hält das CO2 im Wasser eingeschlossen.
Ab einem bestimmten Punkt ist das Wasser jedoch gesättigt und es bilden sich CO2-Gasblasen im Wasser, die aufsteigen wollen. Dabei erhöht sich nicht nur die Geschwindigkeit, sondern durch den Schneeballeffekt auch die Lautstärke.

Dieses zunehmende Volumen erzeugt noch mehr Druck im Wasser und der Brunnen beginnt überzulaufen. Anschließend sinkt der Druck wieder und das CO2 kann wieder entweichen. Durch einen Dominoeffekt werden der Druck und die Kraft, die das CO2 auf das Wasser ausübt, immer wieder verstärkt. Aufgrund des geringen Durchmessers des Bohrlochs sind die aufsteigenden CO2-Blasen teilweise 10 bis 15 Meter lang und bilden einen Kolben, der das darüber liegende Wasser nach oben drückt, wodurch es zu einer etwa 15 Minuten dauernden Eruption kommt, bei der eine Masse von etwa 8.000 Litern Wasser entsteht. Spuckt 60 Meter hoch. Der Geysir entleert sich, der Druck nimmt weiter ab, der Geysir stoppt und der Prozess beginnt von vorne... Alle zwei Stunden kommt es zu einer Eruption, die etwa 15 Minuten dauert.

Nach einem möglichen Besuch von Andernach und einigen seiner Sehenswürdigkeiten setzen wir die Route fort und überqueren bei Weisenthurm den Rhein und gelangen nach Rheinland-Pfalz. Schon bald verlassen wir die Hauptstraße wieder und gelangen auf eine besonders ruhige, kurvenreiche Straße, die uns blitzschnell durch diesen Teil des Rheinlandes führt. Das Pendel aus langgezogenen, verspielten Kurven, die zudem mit wunderbar fahrbarem Asphalt versehen sind, scheint kein Ende zu nehmen.

Ich kann mir vorstellen, dass es Motorradfahrer gibt, die ewig so weitermachen wollen….


Leider endet dieser besondere Spaß bei Wollendorf... Hier erreicht man das andere Rheinufer und bei Leutesdorf kann man bei einer kurzen Pause die Schönheit des Rheins genießen. Anschließend erfolgt die Rückfahrt mit der Fähre von Bad Breisig-Bad Hönningen in die Eifel. Nach 10 Kilometern landen Sie wieder am Ausgangspunkt.